Fairer Frühstart im Deutschen Bundestag

19 Mitglieder des Deutschen Bundestages und deren Vertreter*innen starteten heute Morgen fair in den Tag. Das Forum Fairer Handel und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Herr Norbert Barthle, veranstalteten das erste faire parlamentarische Frühstück der Legislaturperiode. Parlamentarier*innen informierten sich über den Fairen Handel in Deutschland und den Einsatz der Fair-Handels-Bewegung für mehr Gerechtigkeit im Welthandel. Für das Forum Fairer Handel war es der passende Rahmen, um den politischen Anspruch der Fair-Handels-Bewegung zu unterstreichen.

Was eignet sich besser für einen anschaulichen Austausch über den Fairen Handel als die klassischen Bestandteile eines Frühstücks? "Die Tasse Kaffee oder Tee am Morgen, das Glas Orangensaft und der Schokoaufstrich auf dem Brötchen – sie haben eines gemeinsam: viel zu selten werden die Produzent*innen der dafür notwendigen Rohstoffe fair entlohnt. Das gilt im Übrigen auch für viele Bäuer*innen hierzulande", erklärte Steffen Reese, Vorstandsmitglied des Forum Fairer Handel, in seinem Impulsvortrag. Für diese Menschen setzt sich der Faire Handel ein. Doch die Fair-Handels-Bewegung will mehr als die Förderung eines fairen Konsums. Sie setzt sich insgesamt für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein, wofür sie Rückendeckung aus der Politik benötigt.

Ein politisches Anliegen der Fair-Handels-Bewegung betonte Steffen Reese beim fairen parlamentarischen Frühstück ganz besonders: Es betrifft die langjährige Forderung des Forum Fairer Handel nach einer gesetzlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht entlang globaler Lieferketten. "Die deutsche Politik hat in den letzten Jahren viele Möglichkeiten verpasst, die Ausbeutung von Mensch und Umwelt bei der Herstellung unserer Alltagsprodukte zu stoppen", kritisierte Reese. Vor diesem Hintergrund appellierte er an die Bundestagsabgeordneten, das aktuelle Monitoringverfahren zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) kritisch zu beobachten. "Wir fordern eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen des NAP. Die vorgesehenen Überprüfungen müssen zudem gründlich und nachvollziehbar erfolgen", fasste Reese die Erwartung des Forum Fairer Handel an diesen Prozess zusammen.

Deutschland hat sich im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung dazu verpflichtet, weltweit für sozial- und umweltverträgliche Produktionsweisen zu sorgen. Dafür bedarf es eines starken Schulterschlusses zwischen Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und den Konsument*innen. Der Faire Handel in Deutschland zeigt seit über 40 Jahren, dass Fairness, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch zu erfolgreichen Handelsbeziehungen stehen.

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