Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit

Vor genau fünf Jahren haben nahezu alle Länder der Erde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, um die Klimakrise aufzuhalten. Im Rahmen des UN-Ambitionsgipfels am 12. Dezember sollen nun alle Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention UNFCCC ihre neuen Klimapläne präsentieren. Die internationale Fair-Trade-Bewegung fordert die Staaten auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und faire Handelspraktiken in den globalen Lieferketten als unverzichtbar für Klimagerechtigkeit anzuerkennen.

Auswirkungen der Klimakrise treffen Menschen im Globalen Süden besonders hart

In ihrer gemeinsamen Stellungnahme "Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit" verdeutlichen die Fair-Handels-Organisationen, wie ungerecht die Auswirkungen der Klimakrise sind. Sie treffen vor allem Menschen im Globalen Süden, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Die COVID-19-Pandemie potenziert diese Ungerechtigkeit. In ihrer Erklärung betonen die Fair-Handels-Akteure, wie eng die aktuellen Gesundheits- und Umweltkrisen mit den ungerechten Machtverhältnissen entlang globaler Lieferketten zusammenhängen. Im konventionellen Welthandel haben marginalisierte Produzent*innen und Arbeiter*innen häufig kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Während Zwischen- und Einzelhändler*innen mit ihren Produkten wachsende Gewinne erwirtschaften, werden diejenigen am Anfang der Lieferketten allzu oft unterhalb der Produktionskosten bezahlt. Die Bekämpfung der Armut und der Ungleichheit in diesen Lieferketten ist dringend notwendig, um die Klimakrise zu stoppen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen. 

Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel und Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik, GEPA – The Fair Trade Company:

"Um die Klimakrise abzuwenden und die UN-Nachhaltigkeitsziele umzusetzen, müssen wir unsere Art zu leben und zu wirtschaften grundlegend verändern. Dazu sind ambitionierte Klimaziele und gesetzliche Rahmenbedingungen erforderlich, die das Wohl von Menschen und Umwelt vor wirtschaftlichen Profit setzen, und nicht umgekehrt. Dafür bietet der Faire Handel viele konkrete und vor allem bewährte Instrumente." 

Weiterführende Informationen

Die Erklärung "Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit" haben in Deutschland u.a. TransFair (Fairtrade Deutschland), GEPA – The Fair Trade Company sowie das Forum Fairer Handel unterzeichnet. 

Deutsche Fassung der Erklärung „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ zum Download

Englische Originalfassung "No Climate Justice without Trade Justice"

Source:“//http://www.ttip-unfairhandelbar.de“TTIP 2