Fair-Handels-Bewegung zeigt Solidarität in Zeiten der Krise

Das Corona-Virus schränkt das öffentliche Leben in Deutschland massiv ein. Auch die Fair-Handels-Bewegung ist von den Folgen betroffen – und zeigt im Sinne von #FlattenTheCurve Solidarität mit denen, die am stärksten von den Folgen betroffen sind.

Ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Fairen Handel:

Abgesagte Veranstaltungen

Um die Chance für Neuansteckungen mit dem neuartigen Virus zu verringern, wurden einige große Veranstaltungen innerhalb der Fair-Handels-Bewegung bereits abgesagt. Dazu gehören:

Weitere Veranstaltungsabsagen werden mit großer Wahrscheinlichkeit folgen. So ist beispielsweise noch unklar, ob die Weltladen-Fachtage im Juni stattfinden werden.

Tipps für Weltläden zum Umgang mit Corona

Die rund 800 Weltläden in Deutschland sind besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen, wie der Weltladen-Dachverband aktuell informiert. Viele Läden mussten bereits schließen oder ihre Öffnungszeiten einschränken. Einige Weltläden haben bereits kreative Lösungen gefunden. So hat der Weltladen in Ahlen beispielsweise einen Liefer-Service eingerichtet. Dennoch sind noch viele Läden geöffnet und brauchen gerade in Zeiten der Krise die Unterstützung ihrer Kund*innen.

Um die Weltläden in Deutschland zu unterstützen, hat der Weltladen-Dachverband ein hilfreiches FAQ  für alle Weltladen-Betreiber erstellt. Hier werden Fragen beantwortet wie "Müssen wir unseren Weltladen jetzt schließen?" oder "Gibt es finanzielle Hilfen für betroffene Weltläden?" Das FAQ wird laufend aktualisiert.

Auch das Fair-Handels-Unternehmen El Puente fragt in seinem Blog "Was tun als Weltladen in der Corona-Krise?" und gibt hilfreiche Tipps zum Umgang mit der Pandemie.

Fair-Handels-Unternehmen Globo zeigt Solidarität mit den Weltläden: Ab sofort haben Onlineshop-Kund*innen die Möglichkeit, bei ihrer Bestellung anzugeben, welchen momentan geschlossenen Weltladen sie normalerweise besuchen. Den Anteil der Einnahmen (abzüglich Versand- und Bearbeitungskosten) will Globo dann an den jeweiligen Weltladen spenden.

Auch Handelspartner betroffen

Für Handelspartner in Afrika, Asien und Lateinamerika kann die Corona-Pandemie schnell zur existenziellen Bedrohung werden. Sie trifft es häufig besonders hart, da die Gesundheitsversorgung vielerorts schlechter ist. Zudem müssen einige Handelspartner ihren Betrieb vorübergehend schließen.

ALLPA aus Peru, ein Handelspartner von El Puente, berichtet beispielsweise, dass aufgrund der 15-tägigen Ausgangssperre bis mindestens Ende März keine Waren exportiert werden können. Der Handelspartner Holyland aus Palästina informiert ebenfalls über Probleme mit der Warenverschiffung: "Dear El Puente, your order is ready! But there is no shipping. Jerusalem is totally closed."

Auch Handelspartner CRC (Indien) macht sich Sorgen um die Zukunft: "Bis jetzt gibt es in Kalkutta glücklicherweise noch keine bestätigten Corona-Fälle. Aber das kann sich jederzeit ändern. (…) Die Kunsthandwerker*innen können nicht von zu Hause arbeiten. (…) Unsere Werkstätten sind Umgebungen, in denen sich ein Virus leicht verbreiten kann. Wahrscheinlich müssen die Werkstätten geschlossen werden. Das ist besonders hart für die Kunsthandwerker*innen, die auf Stücklohnbasis bezahlt werden. Wir wollen ihnen einen Vorschuss bar auszahlen, damit zumindest ihre Grundversorgung gesichert ist."

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie existenziell die Pandemie sich für viele Menschen auswirken kann. Die Corona-Krise wird aber hoffentlich auch zeigen, dass wir viel erreichen können, wenn wir uns solidarisch zeigen und handeln. 

Hinweis: Wir bemühen uns, die Entwicklungen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Fairen Handel laufend zu aktualisieren.

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